Gespräch mit Melanie Kustra ist online 

Melanie schreibt auf ihrer Webseite: 
   
Ich hatte vor einiger Zeit ein berührendes Gespräch mit der lieben Padma Ellen Hochrein.
Padma berichtet über den Verlust ihrer erwachsenen Tochter bei einem Unfall vor 5 Jahren. Du erfährst, wie sich dieses Ereignis auf ihr Leben ausgewirkt hat und wie sie mit dem Schmerz der Trauer umgegangen ist.
Darüber hinaus erfährst du, welche Lebenseinstellung sie durch dieses Erlebnis getragen hat und welche Geschenke sie durch den Tod ihrer Tochter empfangen durfte.
   
Es ist ein so ehrliches und offenes Interview und ich hoffe sehr, dass es dir Hoffnung und Heilung bringt

 

Hier der Link zum Video:


https://www.melaniekustra.de/2023/03/30/7-ohne-meine-to

Ursula Wagra sprach mit mir über Lichtvolles Trauern, über den Tod von Leonie und Tod und Sterben allgemein, über das Leben und Bewusstheit, Liebe und Dankbarkeit.

 

Ursula schreibt in ihrem Newsletter:

 

... diese Woche hatte ich eine sehr wertvolle Begegnung mit Padma Ellen Hochrein.

Fünf Jahre ist es her, als Padmas geliebte Tochter Leonie  in einer Dreierseilschaft  mit ihrem Partner Simon und einem gemeinsamen Kletterfreund in den Schweizer Bergen in den Tod stürzte.

 

Als die Nachricht durch einen Polizisten übermittelt wurde, drang aus ihrem Innersten der Satz: "Wir wissen jetzt noch nicht, was für Geschenke (dieser Tod) in unser Leben bringt." Ein Satz für den sie sich erst unheimlich schämte.

 

Über zwei Jahre hinweg hat Padma ihre Gefühle niedergeschrieben und öffentlich gestellt. Auf Wunsch vieler Menschen, die daraus Kraft und Trost gewannen, hat sie daraus ein Buch geschaffen: 

 

"Lichtvoll Trauern" ~ Wie Liebe über Zeit und Raum gelingt. 

 

Es mag paradox klingen, lichtvoll zu trauern. Wie soll das gehen? dringt vielleicht die berechtige Frage in dir hoch. Padma erklärt im folgenden Video, wie es gemeint ist. Ihre eigene bewegte Lebensgeschichte steht so nah mit dem Tod in Verbindung.

Sie berichtet, wie Menschen sich immer wieder in ihre Nähe begeben, um bei ihr zu sterben. 

 

 Hier zum Video:

 

https://vimeo.com/755561642/4cb109d20f


 
Seit ich einiges von meinem Geschriebenen auf meiner Homepage* veröffentliche, bekomme ich Feedback.
Es sind für mich Rückmeldungen, dass meine Worte, die Beschreibung von Gefühlen und meine Sichtweise, gerne gelesen und dankbar aufgenommen wird.
Und hilfreich für Betroffene und Interessierte sei. Ob ich ein Buch schreibe, damit es mehr Menschen erreicht.
Mein Buch gibt es seit Dezember 2021
* siehe Button

 

Lichtvoll Trauern ~ Wie Liebe über Zeit & Raum gelingt 

 

Trauer ist ein Teil unseres Lebens. 

Trauer kommt in jedes Menschen-Leben, genauso wie Liebe, Freude, Schmerz, Wut, Selbstzweifel und vieles andere mehr. 

Trauer kann in unterschiedlichsten Gestalten und Gegebenheiten zu uns kommen. 

Ich kenne Trauer sogar, wenn mein Tagebuch voll ist, ich die letzte Seite beschreibe und weiß, es wird mich keinen Tag mehr begleiten, mit all den treuen, blanken, aufnahmebereiten Seiten. 

Ich kenne Trauer aus Trennungen. Trennungen von Männern oder Freunden/Freundinnen, mit denen ich eine ganz besondere Liebe, Gemeinschaft und Vertrautheit erleben durfte. Wenn es zu Ende war, war Trauer und Schmerz da, ein Aufbegehren, ein Gefühl von Ungerechtigkeit, manchmal auch Unverständnis und Wut. 

Es gibt die tägliche Trauererfahrung, z.B. wenn wir mit lieben Menschen keine Ebene des Verstehens und Mitgefühls erfahren können, nach dem wir uns unglaublich stark sehnen. 

Und ich kenne die Trauer um meine Kinder, die nicht mehr hier bei mir auf der Erde leben. Sechs meiner Kinder starben vor ihrer eigentlichen Geburt, sogenannte Sternen-Kinder. 

Und es gibt da auch meine Tochter Leonie, die vor zwei Jahren mit 23 Jahren in den Schweizer Bergen in ihrer Dreierseilschaft am Biancograt abstürzte, mit ihrem Simon (24) und dem gemeinsamen Kletterfreund Stefan (21). 

 

Das war eine unermessliche und kaum beschreibbare Trauer, die dieser Todesfall der drei jungen, lebensfrohen Menschen in unsere Familie brachte. Somit in jede dieser drei Familien. Jede Familie ging mit diesem Tod, dem unumkehrbaren Verlust ganz individuell um. 

Und jeder von uns in unserer Familie, meine drei Söhne, mein Mann und ich selbst, sind sehr unterschiedliche Wege gegangen, um mit dieser Endgültigkeit weiterzuleben. 

 

Doch eines kann ich mit Gewissheit sagen: 

Trauer ist ein lebenslanger Prozess, die uns tiefer und wahrhaftiger SEIN, LEBEN und LIEBEN lässt, als alles andere im Bereich menschlicher Gefühlserfahrungen. 

Durch Trauer zu gehen kann ein überaus lichtvoller Weg sein, die eigene Seele, das Herz und unser menschliches Wesen zu erkennen und zum leuchten zu bringen. 

Es ist nicht vergleichbar mit dem äußeren Glanz eines guten, erfolgreichen Lebens, der mit einem Mal, durch eine von außen kommende Gefahr plötzlich ein Ende finden kann. 

Dieses Leuchten, das ich meine, kommt von innen, von einem in Demut und Güte angenommenen Schmerz, der sich in Liebe und Gnade verwandeln kann. 

 

Ich selbst erlebe dieses Leuchten in mir und um mich herum, wenn es um die Geschichten von Trauer geht, um die Ereignisse eines Todes, vor allem, wenn es um unser eigenes Kind geht. 

Die Erfahrung dessen, dass ein Kind sterben kann, genauso wie ein kleiner Vogel, ein wunderschöner Baum, ein Gletscher oder ein Mensch in den „besten Jahren“ sterben kann. 

Dieses Sterben geschieht unablässig hier auf dieser kleinen blau-grünen Erde. 

Wenn es uns selbst betrifft oder eine ganz nahe stehende Person, wird es uns erst einmal zerreißen, schockieren und umhauen, da es nicht unbedingt das ist, womit wir im Täglichen „rechnen“. 

Und doch geschieht ES, dieser Tod und die Trauer, die ein solches Ereignis dann in unser Leben bringt. 

Für mich ist es eine Bewusstwerdung in dieser Erfahrung als Mensch, dass die Möglichkeit eines solchen Geschehens jederzeit in unser Leben kommen könnte. 

 

Als es dann in mein Leben kam, der Tod meiner Tochter, der Tod dieser drei jungen Bergsteiger, schien es, als würde ich von einer mächtigen und gütigen Liebeswolke eingehüllt sein. Mein Bewusstsein weitete sich auf eine Ebene, die mich ganz stark fühlen und aussprechen ließ, dass dieser Tod ein Geschenk an unser Leben sei. 

Und ich bin definitiv durch vielerlei turbulente, schmerzerfüllte Bereiche gewandert. 

Da waren die Unmengen von Tränen, die so gewaltig durch mich durch peitschten um sich einen Weg nach draußen zu bahnen. 

Und die Erkenntnis, dass mein herzzerreißendes Sehnen und Bedauern, meine einzige Tochter nie mehr zu sehen, nie mehr lachen zu hören, sie nie mehr umarmen oder riechen zu können, meine ganz eigenen und definitiv überaus egoistischen und gewiss menschlichen Gefühle betreffen und niemals meine Tochter oder ihr Tod selbst betraf. 

Dieser brennende Schmerz, mir einzugestehen, dass diese menschliche Ewigkeit an Verlust bis zum letzten Atemzug meines eigenen Leben ein Teil sein wird. 

 

Dann war da meine tiefe Verletztheit, wenn ich Menschen traf, mit denen ich jahrzehntelang in beruflichen oder persönlichen Bereichen nah und vertraut war, die mich klar spüren ließen, dass die Begegnung mit mir alles andere als Freunde hervorrief. 

Es gab kaum Menschen, mit denen ich sprechen konnte, erst Recht nicht über diesen erfahrenen Tod, meine Trauer oder mein Leben und meine Familie. 

Und auch, wenn mich vielerlei Schmerz, Verlustgefühl, nagende Trauer und Herzensenge immer wieder vereinnahmten und ich nicht sicher sein konnte und kann, dass es ausbleiben wird, geschah in meinem tiefsten Inneren diese Wandlung. Die Wandlung dahingehend, dass eine große, sanfte Freundlichkeit, Güte und Anmutiges in mein Leben kam. 

 

Sie schlichen sich durch meine Nächte in bunten, lebendigen Träumen von meinen verstorbenen Kindern. 

Oder es gab Begegnungen, Gespräche und Weisungen mit ihnen in den unbeschreiblichsten Situationen meines Alltags. 

Es wuchs in mir eine Gewissheit, dass der irdische Tod niemals das Ende sein kann und wir lediglich auf unterschiedlichen Ebenen leben und ewig lieben. 

Meine Gewissheit, dass sie alle weiterleben, auf einer geistigen Ebene, einer Ebene hinter einem Schleier, ein Leben wie im Paradies mit starken Farben und majestätischen Landschaften, überirdischen Klängen, absoluter Gesundheit, Schönheit, überdimensionalem Frieden und unermesslichem Verständnis für Alles und Jeden und über alle Welten. 

Diese Klarheit kristallisierte sich durch vielerlei Erlebtes in Träumen, doch auch im Alltäglichen. 

Diese Klarheit lässt mich lichtvoll, leuchtend und freundlich weisend jenen Mut zusprechen, die ähnliches erlebten und es vielleicht noch nicht so sehen können. 

Liebe endet niemals. 

Erst Recht nicht mit dem Tod eines geliebten Menschen. Durch die irdische Trennung wird LIEBE zu einem ganz großartigen neuen Aspekt von Leben über Zeit & Raum. 

Eine überirdische und endlose Schwingung, die alle Heilung und Freude in unser Leben bringen wird, von der wir nicht annähernd wussten, dass es sie in diesem Ausmaß geben könnte. 

Der Tod, den wir als etwas Endgültiges erfahren, hat eine andere Dimension als es uns weiß gemacht wurde und wird, oder wie wir es im „Normalen“ glauben, dass es sein wird. 

 

Ich beschäftige mich schon lange und intensiv mit diesen Themen wie Sterben, Tod und dem Weiterleben. Lange bevor dieser Todesfall in unsere Familie kam. 

Als Kind mit ca. 3 Jahren liebte ich ein kleines Foto der toten Schwester meines Vaters, die mit ca. einem Jahr an Diphtherie starb. Es war dieses engelhafte Wesen im weißen Kleidchen, einem Kränzchen um das kleine Köpfchen in einem weißen, offenen Baby-Sarg. Ich liebte dieses Wesen und hatte eine ganze Weile dieses Bildchen bei mir im Bett, bis es mir weggenommen wurde. Ich sollte mich nicht mit so etwas beschäftigen. Ich habe gelitten, geweint und gebetet, dass mir das Engel-Baby wieder gegeben würde. 

Viel später, da war ich schon erwachsen, sah ich das Foto in einer Foto-Kiste wieder. Ich fand es noch genau so schön und anmutig und erinnerte mich an die Gefühle, die ich als Kleinkind dazu hatte. Gefühle von Geborgenheit, Schutz und großer Liebe. 

Als Kind haben mich kranke und sterbende Menschen fasziniert. Tote durfte ich lange nicht sehen. Wenn ein Verwandter gestorben war, durften wir als Kinder nicht zur Aufbahrung, auch oft nicht mit zu den Beerdigungen. 

Ich weiß nicht, weshalb mich diese Bereiche des Lebens so in den Bann gezogen haben und es mir jetzt in meinem Leben Freude bereitet, mit dem Thema zu tun zu haben. Es erfüllt mich immerzu mit Licht, Liebe und einer ganz besonderen Mystik, wenn ich mit einer Trauernden Person zu tun habe oder es um Sterbende, um die Toten selbst geht. 

Es würde hier zu weit führen, wenn ich beschreiben würde, wie Menschen mehrfach in mein Leben kamen, um bei mir oder mit mir zu sterben. Es war jedes mal ein überaus friedvolles und intimes, ja ich kann sagen wundervolles Erlebnis. Meine Freude überwog das Todesgeschehen, das sie es so sanft geschafft haben, aus diesem irdisch begrenzten Leben in die geistige Welt, in das wahrhaftige zu Hause ihrer Seele zu gehen, auch wenn es mit und durch Schmerz und Krankheit geschah. 

Ich betete für Patienten in meiner Praxis ganz oft um Heilung, auf welcher Ebene es im Göttlichen Sinne angedacht sei. Ich betete nicht um Heilung des Körpers oder Heilung dieser und jener Erkrankung, sondern, dass der Göttliche Wille zum Wohle der Seele und aller Beteiligten geschehen möge. 

Ich trage eine Gewissheit, eine Weisheit in mir, dass es immer den richtigen Zeitpunkt für unser Sterben geben wird. 

Natürlich kommen bei so einer Aussage Gedanken und Diskussionen auf , was denn dann mit den Menschen sei, die sich das Leben genommen haben oder anderweitig eines nicht natürlichen Todes gestorben sind. 

Und selbst hier, weiß ich in meinem liebenden Herzen, es war und ist ihr selbst gewählter Weg, der Respekt und Liebe verdient. Ihr Weg, aus einer menschlich sehr schlimmen Zeit zu gehen, da sie nicht daran glauben konnten oder wollten, dass es für sie eine Lösung oder mehrere Möglichkeit geben würde. Dass sie zu müde waren, auf eine Besserung, Wandlung oder Heilung ihrer schwierigen Situation zu vertrauen und zu hoffen. 

Ich habe mehrere Menschen in diesen für sie dramatischen Lebenszeiten begleitet, ich habe an ihre Seele appelliert und Briefe an die Menschen und an ihre Seele geschrieben. Dennoch sind einige davon durch ihren selbst gewählten Tod aus ihrem irdisch qualvoll empfundenen Leben gegangen. 

Es hat mir immer sehr weh getan und ich habe lange mit den Engeln, den Geistigen Führern gesprochen und letztendlich auch, manchmal nach einer längeren Zeit, ihr Ankommen im Licht gesehen, geträumt oder einfach in einem ganz gewissen Moment gespürt oder „gewusst“. 

 

Der Tod selbst war für mich niemals etwas, was ein sinnloses dunkles Ende sein könnte. 

Ich hatte seltsamer Weise oft Freunde, die davon überzeugt waren, dass es vorher, also vor ihrer Geburt, und ganz gewiss auch nachher nichts geben wird. Ich habe solche Menschen sogar in der eigenen Familie. 

Also, dass wir Menschen sozusagen ein Zufallsprodukt eines Liebesaktes bzw. Sexualaktes unserer genetischen Eltern sind und hier auf die Welt kommen, unser Ding machen und dann sterben und dann ist alles „aus und vorbei“. 

Diese Gedanken waren und sind für mich irrwitzig, und ich erinnere mich an hitzige Diskussionen, über die beiden Annahmen und Sichtweisen. Vor allem in meiner Jugendzeit und als junge Frau waren diese Diskurse oft extrem emotional, weil jeder seine komplett andersartige, dogmatische Grundansicht dazu verteidigen wollte. Es ging dabei vor allem ums Recht haben wollen. 

Später als Mutter mit meinen insgesamt zehn Schwangerschaften, mit Tod- und Fehlgeburten, den Geburten meiner Kinder und dann als Therapeutin in meiner Praxis, wo ich über 20 Jahre mit der Psycho-Kinesiologie arbeitete und hierbei mit dem Unterbewusstsein kommunizierte, bestätigte sich für mich meine Ansicht auf Leben und Tod. 

Bei meinen Behandlungen kamen täglich all die Geschichten der unerlösten seelischen Konflikte hervor, die selbstverständlich ab und an aus Vorleben stammten. Nun, ich bin dann graphisch die gigantischen Generationen zurückging, bis ich diejenige Person fand, die dieses Problem erlebt und nicht erlöst hatte. Das war dann o.k. für all jene, für die Reinkarnation keine Option war. 

Letztendlich weiß ich, dass wir unsterbliche Seelen sind. Wir sind lichtvolle, liebende Geschöpfe Gottes/Göttin und kommen hier auf diesen kleinen, schönen Planeten, um einige Erfahrungen zu sammeln, zu lernen, etwas wichtiges auszugleichen, zu verwandeln, zu vergeben, zu lieben, zu lehren oder ganz einfach zu dienen. 

Dieses Leben in einem menschlichen Körper ist begrenzt. Und ein Menschenleben ist gewissermaßen kurz; was sind im Durchschnitt ca. 80 Jahre Leben?? 

Zu erkennen, dass ein einziger Tag dieses Lebens Wunder über Wunder erfahren lassen und vollbringen kann. 

Dass ein einziger Tag, sogar ein einziges Wort die Welt heilen oder in Krieg verwandeln kann. 

Dass die Geburt eines Menschleins die Menschheit, die Erde verzaubert. 

Und, dass das Sterben dieses Körpers ein Mysterium ist, das genau so seine Auswirkungen haben wird. Die Welt wird eine andere sein, wenn ein Wesen nicht mehr hier als Körper lebt. 

Ein Kommen, ein Gehen. 

Wir sind Wunder dieser Schöpfung, es geschieht nichts, was nicht im Göttlichen Sinne zum Wohle unserer einzigartigen Seele und zum Wohle ALLER sein wird. 

 

Was ist das Geschenk des Todes meiner Tochter? 

Oh, ich könnte vielerlei Aspekte dazu beschreiben. 

Doch die wichtigste Erkenntnis ihres irdischen Fortgehens ist, dass ich viel tiefer, weiter, inniger und wahrhaftiger liebe. Liebe ist das alles überragende Element der Wirklichkeit und unser Leben ist ein Geschenk, mit dem wir machen können, was wir wollen. Irdisch gesehen stehen uns dafür alle Möglichkeiten offen. 

Liebe ist eine Energie, die jedes Molekül im Universum verbindet, sie ist unablässig da und strömt auf uns zu und durch uns durch. Sie nimmt niemals ab sondern wird mehr und ist ewig. Liebe ist ein beständiger Fluss, und wir brauchen nichts weiter zu tun als uns zu öffnen und diese Liebe hineinzulassen. Das wird uns heilen. 

Diese Liebe und die Sicht darauf, was Liebe IST, hat sich durch meine Liebe, die über den Tod meiner Tochter stärker und bedingungsloser geworden ist, verändert. 

So das ich mich selbst und mein Leben aufrichtiger und bewusster liebe. Meine Söhne, mein Enkelkind, meinen Mann, die Natur, die Elemente, die Schöpfung und die Menschen inniger liebe. Dass sich durch diese Liebe meinen Respekt, meine Toleranz, mein Verständnis und Mitgefühl für andere um endlos viele Etagen vergrößerte. 

Mein Respekt vor ihrem Weg, ihrem anmutigen Tod in der schönsten Berglandschaft bei aufgehender Sonne, und meine Bewunderung für all ihre Gaben und Geschenke, die sie, in so kurzer Zeit, nachhaltig auf die Erde brachte. 

Mein Respekt vor allem Lebendigen, der Schöpfung und unserer Göttlichkeit und ebenso gegenüber unserer Begrenztheit. 

Zu erkennen, wie unbeschreiblich geheimnisvoll, doch in gewisser Weise auch erfahrbar die Geistigen Welten sind, in die die irdisch Toten aufsteigen und sie hier dennoch für immer mit uns verbunden sind. 

Auch würde ich diesen Text nicht schreiben, kein Buch, keine Briefe an Trauernde, die es noch nicht so sehen können. 

Es ist meine große Freude dies alles schreiben zu dürfen und zu können. 

Und ich sage nicht, dass meine Sichtweise das Absolute und Richtige sei. 

Ich weiß nur, dass es Vieles in unserem Irdischen lichtvoller, einfacher, leichter und heilbringender macht. 

Wenn unser Bewusstsein begreift, dass wir alle grundlegend leuchtende, geistige Wesen sind, gibt es diesen beängstigenden Tod nicht. 

Sobald wir unseren Körper und die Erde verlassen, dehnen wir uns endlos aus. 

Hier erleben wir wahre Freiheit, multidimensionales SEIN und wir werden unser eigenes Licht in Gänze erkennen. 

Wir werden die unermessliche Fähigkeit zu lieben erfahren. 

Das unglaublichste und grandiose daran ist, dass wir schon jetzt im irdischen Gewand dieses Körpers in der Lage sind, bedingungslos zu lieben, und uns selbst und andere als genau das erkennen und verstehen können, dass wir in vollstem Maße diese lichtvolle Seele und Göttliche Essenz SIND. 

Der Weg durch die Trauer, ganz gleich ob durch den Tod eines lieben Menschen oder ein Abschied von einem geliebten Menschen, der sich von uns trennt, ist eine Reise durch Dunkelheit, Schmerz, durch vielerlei maßlose Selbstkritik, durch in Frage stellen unserer Existenz und all die Ängste vor dem weiteren Weg, vor der Zukunft und dem Aufbegehren des jeweiligen Augenblicks, sobald es uns rüttelt und schüttelt. 

Meine Liebe, meine Sanftheit, mein tiefes Vertrauen und mein Wissen um die Heilkraft dieser schrecklich anmutenden Phasen, die jederzeit unser Leben vereinnahmen können, ist wie ein Schlüssel in ein Schlüsselloch einer düsteren, gigantischen Türe, durch deren Schlüsselloch ein schmaler, überaus heller Lichtstrahl scheint. 

Ich habe in meinem Leben bei jeder solch anmutenden Phase erfahren, dass ich zu überaus Großartigem und Wundervollem geführt und geleitet wurde. Dass ich heller, freundlicher und gutmütiger aus diesen Phasen in mein neues Leben treten konnte. 

Dass ich ungezählte Menschen begleiten durfte, die durch dunkle Lebensabschnitte gehen mussten und diesem Leuchten und Flimmern, am Ende der sichtbaren Zeit, immer gewiss sein konnte. 

Das leuchten der Seele in neuem Glanz, nachdem das Herz bereit war der sanften Musik des Lebens anders zu lauschen und tiefer zu verstehen. Nachdem sich ein, von der Tiefe des inneren Tempels, aufrichtendes Liebesgefühl in jedem Zellkern unseres Irdischen ausbreiten konnte. 

Jeder Tag und jede Nacht voll Trauer, wird sich in einen unbeschreiblichen, atemberaubenden Sonnenaufgang verwandeln, sobald wir der Enge um unser Herz erlauben sich zu weiten und unserer Seele gestatten, ihren wahrhaftigen Platz in unserem Leben einzunehmen. Das Leben im Hier & Jetzt, das Leben mit jedem kommenden, neuartigen Atemzug, das Leben in der Präsenz von Liebe, Achtsamkeit und Gnade. 

Trauer kann wie eine Brücke sein, aus der beängstigenden Dunkelheit eines wilden Waldes in die freie, ungetrübte Schönheit und Weite einer gigantisch, stillen, freundlich farbenfrohen Landschaft, die nach Paradies duftet und pure Heilung ermöglicht. 

Padma Ellen Hochrein